Auch ohne teure Umbauarbeiten kann Lärm und Schall zu Hause oder im Büro durch einen Schallabsorber gedämpft werden.
Wie du Schall in deinen Räumen einfach dämpfst und dabei sogar noch deine Wände verschönerst, erfährst du in dem folgendem Artikel.
Inhaltsverzeichnis
Unangenehme Raumakustik durch nicht gedämpften Schall
Betritt man eine leere Wohnung oder einen großen, leeren Raum, fällt meist zuerst die hallende Raumakustik auf. In einem leeren Raum wirken Geräusche oft deutlich lauter und unangenehmer in den Ohren, als in einem komplett eingerichtetem Raum.
Der Begriff Turnhalleneffekt beschreibt diesen Zustand recht gut. Denn jeder kennt wohl die unangenehme Raumakustik einer Turnhalle.
Eine solche Raumakustik entsteht dadurch, dass der Schall in leeren Räumen ungehindert von Boden und Wänden reflektiert und nicht gedämpft wird.
Aber auch in möblierten Räumen ist man vor einem solchen Effekt nicht gänzlich gefeit. Schuld daran sind harte Oberflächen wie Parkett, Glas, Beton, glatte Kunststoffflächen und sogar behandeltes Holz. Solche Oberflächen nehmen den Schall nicht auf, sondern reflektieren und werfen ihn somit wieder in den Raum zurück. Nachhall entsteht.
Der Nachhall ist das Problem
Es ist also die Reflexion von Schall, die den unangenehmen Nachhall erzeugt. Mit dem Begriff Nachhall wird die kontinuierliche Reflexionen von Schallwellen (Schallreflexionen) in einem geschlossenen Raum bezeichnet.
Glatte Flächen werfen den Schall auf eine ähnliche Art und Weise zurück in den Raum, wie ein Spiegel das Licht. Durch diese sich wiederholenden Schallreflexionen entsteht dann der Nachhall. Und dieser Nachhall ist ein Problem.
Auf der folgenden schematischen Zeichnung kann man sehen, wie Nachhall (blau) zustande kommt. Für ein besseres Verständnis habe ich außerdem das Zustandekommen von Direktschall (rot) und frühen Reflexionen (grün) eingezeichnet.
Hier kann man sehen, dass der Nachhall (blau) von verschiedenen Flächen mehrfach reflektiert wird und als letztes den Hörort erreicht.
Im Gegensatz dazu erreichen frühe Reflexionen (grün) in diesem Beispiel nach nur einer Reflexion direkt im Anschluss an dem Direktschall den Hörort.
Am direktesten ist der Direktschall (rot), welcher ohne Schallreflexionen als Erstes am Hörort eintrifft.
Grundsätzlich kann man sagen, dass eine lange Nachhallzeit für einen hohen Schallpegel und eine unangenehme Geräuschkulisse sorgt. Oft macht sich eine lange Nachhallzeit auch dadurch bemerkbar, dass Sprache nicht mehr so gut verstanden wird. Es entsteht ein unangenehmes Mischmasch aus nicht mehr so leicht verständlichen Worten. Somit fällt es schwer einzelnen Gesprächen konzentriert zu folgen. Das Zuhören wird erschwert.
Aber auch eine störende Geräuschkulisse kann eine Folge von einer langen Nachhallzeit im Raum sein. Dabei gilt: je länger die Nachhallzeit, desto unangenehmer. Und umgekehrt: je kürzer die Nachhallzeit, desto besser.
Abhilfe können weiche Gegenstände und Materialien schaffen. Natürlich helfen auch Möbel gegen diesen Effekt, die – je nach Oberfläche – den Schall nicht nur dämpfen, sondern auch streuen können. Deshalb klingt ein möblierter Raum deutlich angenehmer, als ein leerer Raum.
Aber auch schwere Gardienen, Teppiche und spezielle Tapeten sind dazu in der Lage, den Schall zu dämpfen.
Das beste Mittel zur Reduktion von Nachhall und zur Schalldämmung sind jedoch so genannte Schallabsorber.
Was sind Schallabsorber?
Schallabsorber bestehen in der Regel aus Akustikschaumstoffen und haben eine offenporige Oberfläche von geringer Dichte. Dadurch können Schallabsorber Schallwellen aufnehmen, anstatt diese zu reflektieren. Somit sind Schallabsorber dazu in der Lage, Lärm und Schall effektiv zu dämpfen.
Zum Einsatz können verschiedene Schaumstoffe kommen, so zum Beispiel Noppenschaumstoff, Pyramidenschaumstoff oder auch Verbundschaumstoff.
Wichtig ist nur: Schallabsorber können den Hall in der Wohnung effektiv reduzieren.
Und das funktioniert in der Praxis tatsächlich sehr gut. Wer schon einmal in einem Tonstudio, und dort speziell in einer Gesangskabine war, der wird die dort vorherrschende Akustik kennen. Schallabsorber aus Akustikschaumstoffen sorgen dort dafür, dass der Hall nachhaltig reduziert wird.
Je mehr Schallabsorber desto besser?
Die Menge macht es. Bei Schallabsorbern gilt die Regel: je mehr Akustikschaumstoff verwendet wird, desto mehr Hall wird absorbiert. Dieses Spiel könnte man nun auf die Spitze treiben, und den kompletten Raum (Wände und Decke) mit Akustikschaumstoff auskleiden.
Wenn in einem Raum nahezu kein Schall mehr reflektiert wird, dann spricht man von einem schalltoten Raum, der auch gelegentlich reflexionsarmer Raum genannt wird. Insbesondere für bestimmte Tonaufnahmen, wie zum Beispiel die Aufnahme eines Hörspiels, sind solche Verhältnisse ideal.
In den eignen vier Wänden, im Wohnzimmer oder im Büro, möchte man in der Regel jedoch keinen schalltoten Raum haben. Dies wäre auch baulich in der Praxis kaum machbar. Schon alleine der Fußboden und vorhandene Fensterflächen würden dies verhindern.
Breitband Absorber
Schallabsorber und Akustikschaumstoffe gibt es in verschiedenen Ausführungen. Generell kann man sagen, dass dickere Materialien auch tiefe Frequenzen absorbieren können, während dünne Materialien hauptsächlich die Höhen schlucken.
Schallabsorber, deren Absorptionswirkung ein sehr breites Frequenzspektrum abdeckt, nennt man Breitband Absorber. Solche Absorber können Höhen, Mitten und sogar ein wenig Bässe absorbieren. Solche Breitband Absorber bestehen aus dickerem Material.
Durch das breite Angebot an unterschiedlichen Absorbern kann sich so jeder seinen ganz individuellen Raumklang kreieren.
Schallabsorber für die Wohnung
Schallabsorber kommen allerdings mitnichten nur in Tonstudios zum Einsatz, sondern auch in Wohnungen, Büros, Praxen, Kanzleien, Besprechungsräumen, Konferenzräumen, Schulen, und in vielen anderen Räumen, in denen die Raumakustik verbessert werden soll.
Da es bei uns aber um das Thema leiser Wohnen geht, betrachten wir an dieser Stelle insbesondere Schallabsorber für die Wohnung.
Denn auch zu Hause können solche Schallabsorber wahre Wunder bewirken, wenn es um das Thema Schalldämmung in den eigenen vier Wänden geht.
Wo werden Schallabsorber angebracht?
Schallabsorber gibt es in verschiedenen Formen und Farben und können an diversen Positionen in der Wohnung angebracht oder frei aufgestellt werden. Einige typische Verwendungszwecke findest du in der folgenden Aufzählung:
- Frei aufgestellt als Raumtrenner, bzw. Stellwand
- Frei aufgestellt als Akustiksäule oder Pyramide
- An der Zimmerdecke oder einer abgehängten Zimmerdecke
- Als Deckensegel frei von der Decke hängend
- An der Wand, z.B. als Akustikbild oder einzelnes Element
- An der Wand als Motiv Schallabsorber, z.B. im Kinderzimmer
- Am Schreibtisch als Tischabtrennung in Büros
- Auf dem Boden, z.B. zur Trittschalldämmung oder Körperschalldämmung
Schallabsorber für die Wand als Akustikbilder
Wer den Schall in seiner Wohnung absorbieren möchte, legt meist nicht nur Wert auf die passenden Schallabsorber, sondern natürlich auch auf ein passendes Design.
Während Farbe und Design von Schallabsorbern in einem Tonstudio oft nur Nebensache sind, stehen diese Themen beim Einsatz in den eigenen vier Wänden im Mittelpunkt. Immerhin soll es zu Hause so gemütlich und stilvoll wie möglich zugehen. Trotzdem darf die Funktionalität jedoch nicht zu kurz kommen.
Schallabsorber sind nicht klein und müssen eine gewisse Grundfläche aufweisen, um wirksam zu sein. Dezent verstecken kann man diese Hilfsmittel also nicht. Deshalb hat man aus der Not eine Tugend gemacht und spezielle Schallabsorber entwickelt, die nicht nur gut funktionieren, sondern auch noch gut aussehen.
Dabei handelst es sich meist um Schallabsorber für die Wand.
Solche Schallabsorber, wie zum Beispiel diese hier, welche bei Amazon zu erwerben sind*, sehen im Prinzip aus wie ein Bild und sind oft folgendermaßen aufgebaut. Im Inneren der Schallabsorber befindet sich das eigentliche Material zur Schalldämmung. Dies kann Vliesmembran oder auch Mineralwollfaser sein.
Bespannt wird das Ganze dann mit einem Akustikstoff, der in verschiedenen Farben daherkommen kann. Zusammengehalten wird das Konstrukt durch einen Innenrahmen, der meist aus Holz oder auch aus Aluminium besteht.
Um den Schallabsorber an der Wand zu befestigen, wird oft auch noch das passende Zubehör mitgeliefert. Darauf sollte geachtet werden.
So kann der Schallabsorber einfach wie ein Bild an der Wand befestigt werden.
Es gibt sogar sogenannte Akustikbilder. Das sind im Prinzip Schallabsorber, die wie ein Bild gestaltet sind. Schallabsorber können also auch schön anzusehende Designelemente sein.
Wer es gerne individuell und praktisch zugleich mag, wer Stil mit Nutzen verbinden möchte, der sollte nach Akustikbildern für Zuhause Ausschau halten.
Solche Akustikbilder gibt es auch in mehreren Teilen (Keine Produkte gefunden.), so dass sie eine größere Fläche an der Wand abdecken können.
Schallabsorber für die Schalldämmung nach Außen
Neben Schallabsorbern für die Reduktion des Nachhalls in einem Raum gibt es auch spezielle Schallabsorber für die Schalldämmung nach Innen oder außen. Solche Schallabsorber sind meist recht schwer und sollen Schallwellen daran hindern, durch Wände zu dringen.
Weitere Tipps um den Schall in der Wohnung zu dämpfen und die Raumakustik zu verbessern
- Große Räume mit wenigen Gegenständen wirken lauter
- Weiche und absorbierende Materialien lassen den Raum leiser wirken
- Ein dicker und flauschiger Teppich wirkt sich positiv auf die Raumakustik aus und mindert den Trittschall
- Fliesenböden sind ungünstig, da sie den Schall reflektieren
- Auch Glas, Spiegel, Stahl und harte, glatte Oberflächen reflektieren den Schall
- Polstermöbel können Schall ein Stück weit absorbieren
- Schwere und dicke Vorhänge und Wandteppiche können Schall reduzieren
Fazit
Die Raumakustik entscheidet auch darüber, ob wir uns wohlfühlen. Mit geeigneten Schallabsorbern für Wände in der Wohnung können Räume auf einfachere Art und Weise schallgedämpft werden.
Letzte Aktualisierung am 2024-11-14 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API